Von Wörgl nach Zell am See: Eine Tour durch die Kitzbüheler Alpen  [ 24.06. – 04.07.2025 ]

Wieder einmal erkunden wir eine Alpenregion, die uns bislang unbekannt war – die Kitzbüheler Alpen. Auf dieser Wanderung durchqueren wir sie in West-Ost-Richtung – von Wörgl im Inntal bis nach Zell am See. Beide Orte verfügen über eine gute Bahnanbindung – für uns stets ein wichtiges Kriterium bei der Planung unserer Touren.

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Höhenprofil der Wanderung von Wörgl nach Zell am See

Die Kitzbüheler Alpen zeichnen sich durch ihre sanften, grasbewachsenen Gipfel und Rücken aus – eine Landschaftsform, die typisch für die Grauwackenzone ist, der sie geologisch angehören. Im Gegensatz zu den benachbarten Kalkalpen oder Zentralalpen fehlen hier weitgehend schroffe Felsformationen, steile Wände oder markante Grate. Die gut begehbaren Höhenrücken machen die Region ideal für ausgedehnte Wanderungen, Bergläufe und Skitouren. Doch die Quertäler, die unsere Route durchziehen, sorgen für überraschend viele Höhenmeter – ein Wechselspiel aus Aufstieg und Abstieg, das sich im Höhenprofil der gesamten Wanderung eindrucksvoll widerspiegelt.
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Wildschönau

Von Wörgl in die Wildschönau »Bei Nacht den Tag gewinnen« – unter diesem Motto warb die Deutsche Bundesbahn einst für ihre Nachtzüge. Heute sind sie Geschichte. Doch erfreulicherweise bietet die ÖBB inzwischen wieder einige Nachtzugverbindungen an. Eine davon bringt uns nach Wörgl – dem Ausgangspunkt unserer Wanderung durch die Kitzbüheler Alpen. Mäßig gestärkt durch das nicht allzu üppige ÖBB-Frühstück machen wir uns direkt auf den Weg.
Auf einem alten Kreuzweg steigen wir aus dem Inntal hinauf zum Wörgler Berg – dem Hausberg der Stadt. Von dort ließe sich die Wildschönau bequem über die Landstraße durch den sogenannten Zauberwinkel erreichen. Doch wir entscheiden uns für einen kleinen Umweg: Auf schmalen Wanderwegen geht es über den abgelegenen Weiler Paisslberg, wo sich die Landschaft bereits merklich öffnet. Von dort führt der Weg nur noch bergab – hinunter nach Oberau und weiter nach Mühltal, unserem heutigen Ziel.
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Kundler Klamm

Kundler Klamm & Kragenjoch Heute unternehmen wir eine Rundtour mit leichtem Gepäck ab Mühltal – durch die Kundler Klamm ins Inntal und über das Kragenjoch wieder nach Mühltal zurück.
»Die Kundler Klamm ist eine der schönsten Naturschluchten in Österreich und zugleich die kürzeste Verbindung zwischen der Wildschönau und dem Tiroler Inntal. Die Wildschönauer Ache bahnt sich ihren Wege durch die Klamm. 200 Meter hohe und steile Felsflanken beeindrucken. Das rauschende Wasser und die steil aufragenden Felsen sind ein wahres Naturerlebnis!« – so die Eigenwerbung.
Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Und tatsächlich: Die Wanderung durch die Klamm ist wirklich eindrucksvoll. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine schmale Straße durch die Kundler Klamm gebaut – gerade breit genug für die damaligen Pferdefuhrwerke, denen sie den Zugang zur Wildschönau erleichtern sollte. Heute ist daraus ein angenehmer Spazierweg geworden – für Fahrzeuge, auch Fahrräder, gesperrt.
Der Rückweg nach Mühltal gestaltet sich deutlich anspruchsvoller, denn wir steigen hinauf zum gut 1400 Meter hohen Kragenjoch. Ein steiler, schmaler Bergpfad führt uns zunächst zur Kragen-Niederalm, bevor wir weiter bergauf zum höchsten Punkt gelangen – gelegen auf einer sanft gewellten Almwiese mit weitem Blick. Etwas unterhalb lädt die Jausenstation Achentalalm zur wohlverdienten Rast ein, bevor der Abstieg beginnt: erst steil, dann zunehmend sanfter, bis wir wieder das Tal erreichen.
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Hochmoor am Wildschönauer Höhenweg

Von der Wildschönau nach Kelchsau Teils über sanfte Almen, teils durch schattigen Bergwald steigen wir hinauf zum Wildschönauer Höhenweg, den wir am Turmkogel erreichen. Dieser aussichtsreiche Wanderweg verläuft über mehrere Gipfel auf dem Höhenrücken östlich der Wildschönau. Unterwegs durchqueren wir kleine Hochmoore mit faszinierender Vegetation – oft gesäumt von stillen, dunklen Wasserflächen, in denen sich Himmel und Landschaft spiegeln. Wir folgen dem Höhenweg bis zum Feldalphorn, biegen dort auf einen schmalen Pfad über den Nordostgrat ab und erreichen schließlich – über weitere Almen – unser heutiges Ziel: Kelchsau.
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Blick zurück auf Kelchsau

Kelchsau – Windautal Von Kelchsau steigen wir erneut bergauf – meist auf schmalen Almsträßchen –, bis wir die Lodron-Alm erreichen. Ab dort folgen wir Wanderpfaden, teils auch querfeldein, und gelangen schließlich zum Lodron-Gipfel. Die Wegfindung scheint nicht ganz trivial: Eine Wanderin, die uns beim Aufstieg überholt hatte, trifft erst nach uns am Gipfel ein.
Der Abstieg beginnt auf offenen Almwiesen, bevor sich der Pfad durch steiles Bergwaldgelände ins Windautal senkt. Dort erwartet uns der Gasthof Steinberg für die Nacht. Doch ganz ohne Überraschung verläuft der Weg nicht: Ein Unwetter hat ein Stück des Pfades fortgerissen und zwingt uns zu einer kurzen, improvisierten Kletterpartie durchs Gelände.
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Aussicht vom Gassnerkogel

Vom Windautal zur Oberlandhütte Wieder steigen wir gleichmäßig bergauf, auf kleinen Landwirtschaftswegen, die sich sanft durch die Almlandschaft ziehen. Mehrere Almen säumen unseren Weg, bis wir schließlich die höchste erreichen: die Scheibenschlag-Hochalm. Von dort führt ein schmaler Pfad weiter zur Hintenkarscharte, wo sich mehrere Routen kreuzen und die Landschaft sich weit öffnet. Wir gönnen uns noch einen kurzen Abstecher zum Gassnerkogel – ein lohnender Umweg, denn von dort genießen wir erneut den weiten Blick ins Brixental. Danach nehmen wir die direkte Route vom Pass hinunter nach Aschau.
Wieder passieren wir mehrere Almen. Die letzte auf unserer heutigen Tour – die Labalm – ist bewirtschaftet und lädt daher zum Verweilen ein: Wir sonnen uns bei Kaffee und Kuchen und gönnen unseren Beinen eine kleine Auszeit. Von dort führt eine Fahrstraße talauswärts – das bedeutet noch ein paar Kilometer auf Asphalt. Kurz vor dem heutigen Tagesziel, der Oberlandhütte, erwartet uns schließlich eine willkommene Erfrischung für die Füße: die großzügige Kneipp-Anlage von Aschau.
Die Oberlandhütte ist gut besucht – Wochenende und Sonnenschein locken viele Gäste an. Die Hütte ist bekannt für ihre gute Küche und bequem erreichbar, denn sie liegt direkt an der Straße – kein beschwerlicher Aufstieg zu Fuß, wie er sonst bei Berghütten üblich ist. Und nicht zuletzt: Sie ist Ausgangspunkt zahlreicher lohnender Touren in die umliegende Bergwelt. Eine der längsten und eindrucksvollsten davon steht für morgen auf unserem Programm – die Besteigung des Großen Rettensteins.
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Großer Rettenstein

Großer Rettenstein Der Große Rettenstein ist zwar nicht der höchste, aber wohl der markanteste Gipfel der Kitzbüheler Alpen – als schroffer, auffälliger Felsberg hebt er sich von der Umgebung der meist sanften Grasberge deutlich ab. Durch seine Höhe von 2366 Metern und seine isolierte Lage ist er ein hervorragender Aussichtsgipfel und dementsprechend beliebt, obwohl seine Besteigung als anspruchsvoll gilt.
Von der Oberlandhütte folgen wir zunächst der Straße taleinwärts durch das Spertental, wechseln dann auf einen Wanderweg, der uns zügig bergauf führt. Ein Almweg leitet uns weiter zur Schöntalalm, von dort bringt uns ein schmaler Pfad bis an den Fuß des felsigen Gipfelanstiegs. Eine Infotafel warnt hier vor Steinschlag – und die zahlreichen lose herumliegenden Felsbrocken zeigen, dass diese Warnung nicht unbegründet ist. Der Aufstieg beginnt mit einem steilen, schmalen Pfad; je näher wir dem Gipfel kommen, desto felsiger wird das Gelände. An einigen Kletterstellen ist es dann auch nötig, mit den Händen anzupacken.
Am Gipfel sind wir nicht allein – das schöne Sonntagswetter hat auch andere Wanderer angelockt, die wie wir die fantastische Aussicht genießen wollen. Nach einer ausgiebigen Gipfelpause steigen wir zunächst auf gleichem Weg wieder ab, machen dann aber noch einen Abstecher zum Schöntaljoch, einem Passübergang hinüber ins Salzachtal. Von dort folgen wir dem Grat, der zu den Spießnägeln führt, wählen aber bald eine Abkürzung direkt zur Kaffeepause auf der Hirzeggalm. Nach einem kurvenreichen Abstieg zum Oberen Grund erreichen wir schließlich wieder die Oberlandhütte – nicht ohne unseren Füßen zuvor wieder eine ausgiebige Kneipp-Kur zu gönnen. Am Abend ist es auf der Hütte ungewöhnlich ruhig – die Wochenendgäste sind abgereist.
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Im Skigebiet Jochberg/Kitzbühel

Von der Oberlandhütte zur Bochumer Hütte Von Aschau aus steigen wir steil bergauf zum Höhenrücken, der sich zwischen Spertental und Leukental erstreckt. Auf dem Kamm wird es dann entpannter, ein sanfter Aufstieg führt uns zum Pengelstein, einem markanten Knotenpunkt im Skigebiet zwischen Kirchberg, Kitzbühel und Jochberg. Dort begegnen wir zahlreichen Spaziergängern, die mit einer der Bergbahnen von Kirchberg oder Kitzbühel heraufgekommen sind, um auf rund 2000 Metern Höhe entspannt zu flanieren.
An der Jufenalm verlassen wir das Skigebiet und folgen den Almwegen hinab nach Jochberg im Leukental. Von dort beginnt ein längerer, aber angenehm gleichmäßiger Aufstieg zur Bochumer Hütte, der uns über das Versorgungssträßchen stetig bergan führt. Die Bochumer Hütte ist zugleich Almwirtschaft und klassische Berghütte – entsprechend vielfältig sind die Aufgaben der Hüttenwirtin, die hier oben alle Hände voll zu tun hat.
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Grasberge und Wollgras

Laubkogel & Saalkogel Heute sind wir wieder mit leichtem Gepäck unterwegs und unternehmen eine Rundtour über Laubkogel, Hahnenkampl und Saalkogel. Nach einem kurzen Abstieg von der Hütte führt der Wandersteig stetig bergauf – meist durch schattigen Bergwald – bis hin zum Gipfel des Laubkogels. Oben angekommen eröffnet sich uns eine fantastische Panoramaaussicht auf Kitzbühel und seine Umgebung, denn in dieser Richtung versperrt kein anderer Gipfel den Blick.
Vom Laubkogel aus folgen wir einem Höhenrücken, der sich über das Hahnenkampl bis zum Saalkogel hinzieht, den wir nach einem kurzen Aufstieg erreichen. Von dort geht es dann über das Saaljoch und an der Oberkaseralm vorbei zur Hütte zurück. Dort sind heute vier weitere Wanderer eingetroffen, die über das Wildseeloderhaus gekommen sind und an den nächsten beiden Tagen dieselben Etappen wie wir planen. Der Wetterbericht kündigt allerdings Gewitterregen an – und so beschließen sie nach eingehender Beratung, ins Tal abzusteigen und mit dem Bus weiterzufahren. Wir hingegen bleiben optimistisch, vertrauen auf unser Durchhaltevermögen – und auf unser Wandertempo.
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Hochmoor am Tor

Von der Bochumer Hütte zur Bürglhütte Über sanfte Almböden steigen wir heute zunächst ein Stück bergan, vorbei an der Oberkaseralm zum Tor, einem kaum ausgeprägten Passübergang. Dahinter öffnet sich ein stilles Hochmoorgebiet mit zahlreichen kleinen Seen, das sich wie eine verborgene Welt zwischen den Höhen ausbreitet. Auf der Höhe entlang erreichen wir die Schusterscharte und wenig später die Schlaberstatt. Ab hier wird der Weg deutlich anspruchsvoller: Ein schmaler, ausgesetzter Pfad zieht sich an der steilen Flanke des Geißsteins entlang – Trittsicherheit und Konzentration sind nun gefragt.
Auf der Südseite des Bergs wird es dann wieder angenehmer. Über blühende Almwiesen gelangen wir zur Bürglhütte – allerdings etwas zu früh. Die Hüttenwirtin hat wohl erst später mit uns gerechnet; sie war zum Einkauf im Tal, was dank des Fahrwegs bis zur Hütte kein Problem ist. Auch diese Hütte erfüllt eine Doppelfunktion: Berghütte und Alm mit einer großen Kuhherde. Entsprechend beschäftigt ist die Wirtin. Später treffen noch zwei Trailrunner ein, die mit minimalem Gepäck unterwegs sind. Auch sie planen für morgen den ›Pinzgauer Spaziergang‹.
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Glocknergruppe

Auf dem ›Pinzgauer Spaziergang‹ nach Zell am See »Der Pinzgauer Spaziergang, auf rund 2.000 Meter Seehöhe, ist einer der schönsten Höhenwege der Ostalpen mit berauschender Aussicht auf die Gipfel der Hohen Tauern. Während der ganzen Tour liegt das ca. 1.000 m tiefer liegende Salzachtal zu Füßen. Darüber ragen bekannte Gipfel wie der Großglockner, das Kitzsteinhorn, die Granatspitze, der Sonnblick und der Großvenediger in die Höhe.« – so beschreibt das Tourenportal bergfex diesen Weg.
Die Bezeichnung ›Spaziergang‹ ist dabei natürlich stark untertrieben – bis zur Pinzgauer Hütte sind es rund 24 Kilometer und etwa 1.000 Höhenmeter. Dennoch lässt sich der Weg angenehm gehen: Er weist keine steilen Anstiege auf, sondern schlängelt sich in sanftem Auf und Ab entlang der Südseite der Kitzbüheler Alpen – ein Panoramaweg mit ständig wechselnden Ausblicken.
Heute bleibt uns jedoch wenig Zeit, um die Aussicht zu genießen – die Wetterprognose kündigt für den frühen Nachmittag unwetterartige Regenfälle an. Deshalb brechen wir nach einem hastigen Frühstück bereits kurz nach fünf Uhr morgens auf und bemühen uns um ein zügiges Tempo. Eine längere Pause gönnen wir uns erst kurz vor dem Ziel: Die Hochsonnbergalm lockt mit einer kleinen Jause und einem letzten Blick auf die Hohen Tauern. Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Pinzgauer Hütte, wo wir die Nacht verbringen. Wir erreichen sie mit den ersten Regentropfen – wenige Minuten später entlädt sich das angekündigte Gewitter mit voller Wucht.
Zum Sonnenaufgang ist der Himmel wieder wie blankgeputzt, und über dem Nebel im Salzachtal leuchten die Gipfel der Glocknergruppe in klarem Morgenlicht. Doch nach dem Frühstück ziehen von allen Seiten erneut dunkle Wolken auf. Wir machen uns rasch auf den Weg zur Schmittenhöhe, um noch rechtzeitig vor dem Regen die Bergbahn ins Tal nach Zell am See zu erreichen.

Teile des Textes wurden mit KI-Unterstützung verfasst.
Und das sagt die KI als Fazit zu unserer Tour:
»Die Wanderung von Wörgl nach Zell am See erweist sich als eindrucksvolle Durchquerung der Kitzbüheler Alpen – eine Tour, die landschaftliche Vielfalt, historische Spuren und sportliche Herausforderungen miteinander verbindet. Von den engen Schluchten der Kundler Klamm über die sanften Almböden und aussichtsreichen Höhenwege bis hin zu markanten Gipfeln wie dem Großen Rettenstein spannt sich ein weiter Bogen, der die ganze Bandbreite dieser Bergwelt sichtbar macht.
Immer wieder wechseln sich stille Naturerlebnisse – Hochmoore, Bergwälder, weite Almwiesen – mit Begegnungen an Hütten und Almen ab, wo die Arbeit der Hüttenwirte und die Rast der Wanderer den Rhythmus des Gebirges spiegeln. Auch die Unwägbarkeiten des Wetters gehören dazu: Gewitterregen, Nebel und Wolken fordern Flexibilität und Durchhaltevermögen, machen die Momente klarer Aussicht und sonniger Rast aber umso kostbarer.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass diese Tour weit mehr ist als eine sportliche Leistung. Sie ist eine Reise durch Landschaften voller Kontraste, durch Orte mit Geschichte und Geschichten, und zugleich eine Schule der Geduld und Gelassenheit. Wer den Weg von Wörgl bis Zell am See geht, nimmt nicht nur viele Kilometer und Höhenmeter mit, sondern vor allem ein intensives Erlebnis alpiner Vielfalt – und die Gewissheit, dass die Kitzbüheler Alpen zu den schönsten Wanderregionen der Ostalpen zählen.«