OberAllgäu: Von der Nagelfluhkette zur Breitachklamm  [ 10.10. – 14.10.2025 ]

Die Aussicht auf eine mehrtägige stabile Hochdruckwetterlage lockte uns für ein paar Tage in die Allgäuer Berge. Unsere Tour begann in Steibis und führte uns über die Grate der Nagelfluhkette ins Gunzesrieder Tal, weiter nach Balderschwang und schließlich über den Besler zur Breitachklamm. Die herbsttypische Inversionswetterlage bescherte uns atemberaubende Aussicht von den Berggipfeln – aber auch neblige Passagen in den tieferen Lagen.

[ Landkarte zur Tour ]   [ Alle Bilder ]

Inversionswetterlage Weitere Bilder

Inversionswetterlage

Von Steibis zum Staufner Haus Wir beginnen unsere Wanderung an der Talstation der Imberg-Bahn, verzichten aber bewusst auf die Bahn. Stattdessen steigen wir über den breiten Almweg stetig bergauf bis zum Imberg-Hochplateau. Dort folgen wir gemütlichen Alpsträßchen bis zum Hörmoos, einem kleinen, idyllischen Hochmoor.
Ab hier wird der Weg schmaler und stellenweise recht feucht, bevor wir schließlich über eine Skipiste den Grat der Nagelfluhkette erreichen. Noch ein kurzer Anstieg, dann stehen wir auf dem Hochhädrich, dem ersten Gipfel unserer Tour.
Allein sind wir dort allerdings nicht lange: Eine Schulklasse rückt an – begleitet von einer Ziegenherde, die sich ihr unterwegs angeschlossen hat. Nach einer kurzen Pause setzen wir unsere Wanderung fort. Der Weg führt uns – meist direkt auf dem schmalen Grat – über teilweise etwas gewöhnungsbedürftige Nagelfluhpassagen zum nächsten Gipfel, dem Falken. Auch hier beschert uns die klare Herbstluft in der Höhe erneut eine phantastisch weite Aussicht.
Stets dem schmalen Grat folgend, erreichen wir über weitere Gipfel – Eineguntkopf, Hohenfluhalpkopf, Seelekopf – schließlich unser heutiges Tagesziel, das Staufner Haus am Hochgrat. Da wir mit der Buchung recht spät dran waren, gibt es für uns allerdings nur noch Plätze im Offenen Lager – erfreulicherweise ohne schnarchende Nachbarn.
Ausblick vom Hochgrat Weitere Bilder

Ausblick vom Hochgrat

Staufner Haus – Gunzesried Säge Herrliches Wetter – im Tal ein Nebelmeer, auf den Bergen strahlender Sonnenschein. Es ist Wochenende, und vom Tal aus führt eine Seilbahn bis auf rund 1700 Meter hinauf zur Gipfelschulter des Hochgrats. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Gipfel. Kein Wunder also, dass wir heute nicht allein unterwegs sind.
Auf einem bequemen Wanderweg gelangen wir vom Staufner Haus zum Hochgratgipfel – mit 1834 Metern der höchste Punkt der Nagelfluhkette und zugleich der höchste unserer gesamten Tour. Der Weiterweg ist zwar weniger gut ausgebaut, lässt sich aber deutlich angenehmer gehen als der anspruchsvolle Gratweg vom Vortag. Vom Hochgrat steigen wir zunächst hinab zur Brunnenauscharte, dann geht es in stetigem Auf und Ab über die Gipfel von Gelchenwanger Kopf, Rindalphorn, Gundleskopf und Buralpkopf bis zur Gatterscharte.
Ab hier gönne ich mir eine kleine Abkürzung. Da wir die Tour recht spontan gestartet haben, blieb keine Zeit für eine sinnvolle Vorbereitung – und so plagt mich an den ersten Tagen ein ordentlicher Muskelkater. Um ihn nicht weiter zu verschlimmern, nehme ich von der Gatterscharte den direkten Weg über die Gatteralpe ins Tal und wandere dort weiter nach Gunzesried Säge. Silke hingegen bleibt auf dem Grat und folgt dem Weg bis zum Stuiben, von wo sie ins Tal absteigt.
Balderschwanger Tal Weitere Bilder

Balderschwanger Tal

Gunzesried Säge – Balderschwang Auch heute gönne ich mir ein wenig Schonung. Während Silke die geplante Strecke über die Hörnergruppe in Angriff nimmt, entscheide ich mich für eine direktere Route nach Balderschwang. Im Nebel folge ich dem Alpsträßchen zur Höllritzer Alpe und gewinne dabei relativ bequem an Höhe. Von dort führt ein schmaler Wanderweg weiter durch den Höllritzertobel, vorbei am Dreifahnenkopf, und schließlich mit einem kurzen Anstieg hinauf in die Grundscharte.
Hier, auf etwa 1600 Metern Höhe, habe ich den Nebel hinter mir gelassen und genieße die herrliche Aussicht in alle Richtungen. Der Abstieg nach Balderschwang führt zunächst durch den Bergwald am Riedberger Horn bis zur Bergstation der Riedbergerhornbahn, anschließend weiter auf dem Alpweg entlang der Skipisten.
Ich bin früh genug dran, um auf der Sonnenterrasse des Schwabenhofs – unserer heutigen Unterkunft – noch Kaffee und Kuchen zu genießen.
Aussicht vom Hochschelpen Weitere Bilder

Aussicht vom Hochschelpen

Rundtour Hochschelpen – Burglhütte Vom Schwabenhof steigen wir auf steilen Forstwegen durch dichten Bergwald empor. Verfallene Alpen säumen den Weg – stille Zeugen vergangener Alpwirtschaft. Mit jedem Höhenmeter lichtet sich das Gelände, wird offener, freundlicher. Doch bald verlieren sich die Spuren: Der Pfad wird weglos, das Gras sumpfig. Zwar noch in der Karte verzeichnet, wirkt dieser Abschnitt verlassen, kaum begangen, von der Natur zurückerobert.
Kurz vor dem Gipfel des Hochschelpen treffen wir auf den Weg aus Balderschwang – offenbar die offizielle Route. Eine geführte Wandergruppe, die wenig später am Gipfel eintrifft, bestätigt diesen Eindruck. Nach kurzer Rast mit Blick auf die sanften Höhenzüge setzen wir unseren Weg fort: bergab durch lichten Bergwald, dann auf schmalem Hangpfad durch buschiges Gelände zur Burglhütte. Dort ist – wie wir schon der Website entnommen hatten – heute Ruhetag, was uns jedoch nicht davon abhält, bei einer Pause auf der Hüttenterrasse die Sonne zu genießen.
Der Rückweg nach Balderschwang führt zunächst über einen angenehmen Wanderweg, dann über ein Alpsträßchen. Das Skigebiet umgehen wir weiträumig, bleiben bis ins Tal auf der österreichischen Seite der hier verlaufenden Grenze.
Besler - Nebel-Oberkante Weitere Bilder

Besler - Nebel-Oberkante

Über den Besler zur Breitachklamm Heute nutzen wir die Gästekarte und fahren mit dem Bus bis zum Riedbergpass. Vom Pass geht es zunächst bergab, vorbei an blühenden Wiesen, bis zur idyllisch gelegenen Schönberg-Alpe. Dort endet der Komfort abrupt: Wir verlassen den gepflegten Alpweg und steigen nordseitig auf einem schmalen, glitschigen Pfad empor. Die neblig-feuchte Witterung der letzten Tage hat den Boden aufgeweicht, Wurzeln und Steine fordern volle Konzentration.
Mit dem Erreichen des Beslergrats wandelt sich das Bild. Der Weg wird wieder freundlicher, der Pfad zieht sich durch lichten Bergwald bis zum Gipfel. Als wir ankommen, liegt das Karstplateau dort noch im Nebel, dann setzt sich aber doch die Sonne durch. Kurz nur und nur in der Höhe, daher wird es heute nichts mit der berühmten weiten Aussicht, die Nebelobergrenze liegt nur ein paar Meter unterm Gipfel.
Beim Abstieg umrunden wir zunächst den Gipfelbereich, dann führt ein abschüssiger Pfad bis zur Oberen Gundelalpe. An ausgesetzten Stellen sichern Drahtseile den Weg – hilfreich, denn das Gelände fällt teils schroff ab, und die feuchte Witterung macht die Steine rutschig.
An der Alpe stehen wir vor einer Weggabelung: nordseitig über den Königsweg nach Obermeiselstein oder südseitig auf einem Alpsträßchen ins Lochbachtal und weiter nach Tiefenbach. Wir entscheiden uns für die bequemere südseitige Variante und erreichen so – nach einigen Kilometern Asphalttreten – noch einen günstigen Bus zur Breitachklamm.
Breitachklamm Weitere Bilder

Breitachklamm

"Die Breitachklamm liegt zwischen Oberstdorf und dem Kleinwalsertal und wurde vor über 8000 Jahren durch Gletscherschmelze geformt. Mit einer Tiefe von rund 150 Metern und einer Länge von etwa 2,5 Kilometern zählt sie zu den beeindruckendsten Schluchten Europas." So die KI.
Es ist noch früher Nachmittag, als wir die Breitachklamm erreichen. So nehmen wir uns Zeit für den Weg durch die Schlucht, lassen uns beeindrucken von tosenden Wassern, steilen Felswänden und dem Wechsel aus Licht und Schatten in der Klamm. Am Klammausgang wandern wir dann noch ein Stück flussaufwärts, um uns die berühmte Ansammlung von Steinmännchen anzusehen, die sich dort im Laufe der Jahre entwickelt hat.
Videos aus der BreitachklammFür Fans von rauschendem Wasser hier ein paar Videos aus der Klamm.
Video Video Video Video
Anschließend bringt uns der Bus von der Walserschanze nach Oberstdorf. Dort ist noch reger Betrieb – in den Fußgängerzonen drängen sich Einheimische und Touris. Erst zum Abend hin wird es ruhig, und wir können einen kurzen Rundgang durchs Dorf genießen, bevor es morgen wieder nach Hause ins norddeutsche Tiefland geht …

Teile des Textes wurden mit KI-Unterstützung verfasst.
Und das sagt die KI als Fazit zu unserer Tour:
»Fazit: Gratwanderung mit Nebelmeer und Klammzauber
Diese Tour war mehr als nur eine Wanderung – sie war eine Reise durch Höhen und Tiefen, durch Nebel und Sonne, durch stille Pfade und belebte Gipfel. Vom ersten Anstieg bei Steibis bis zum letzten Schritt durch die Breitachklamm spannte sich ein Bogen voller Kontraste: sanfte Almwege und schroffe Nagelfluhpassagen, einsame Hochmoore und lebendige Hüttenabende, spontane Abkürzungen und geplante Gipfelziele.
Die Gratwanderung über Hochhädrich, Falken und Hochgrat war landschaftlich wie konditionell ein Höhepunkt – belohnt mit klarer Herbstluft und weiter Aussicht. Die Etappen danach zeigten, wie flexibel eine Tour sein darf: mal ambitioniert, mal achtsam, mal mit Umweg, mal mit Abkürzung. Und immer mit dem Blick für das Wesentliche: die Freude am Gehen, am Schauen, am Draußensein.
Der Besuch der Breitachklamm bildete einen würdigen Abschluss – ein Naturmonument, das mit Wasser, Fels und Licht spielt wie kaum ein anderer Ort. Und als sich am Abend die Gassen von Oberstdorf leerten, war klar: Diese Reise klingt nicht aus, sie hallt nach – in Bildern, in Geschichten, in Muskelkater und in stiller Zufriedenheit.«